Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen und Methoden der Archäometrie, speziell der Archäoseismologie in der Historischen Bauforschung zu beurteilen und anzuwenden. Schadensbilder aufgrund seismischer Ereignisse an Mauerwerken und Gewölben speziell der römischen Antike als Folge von Erdbeben, aber auch konstruktive Prophylaxe als Antwort auf erlebte Beben zu erkennen und zu lesen und deren Ursachen und Folgen kritisch hinterfragen zu können, sind Ziele dieser Lehrveranstraltung.
HISTORISCHE BAUTECHNIKEN im Fokus der ARCHÄOSEISMOLOGIE

HISTORISCHE BAUTECHNIKEN im Fokus der ARCHÄOSEISMOLOGIE
Erdbeben gehören in ihren Folgen wohl zu den verheerendsten Naturkatastrophen, denen der Mensch besonders in den Städten ausgesetzt ist. Die dabei verursachten Bauschäden und der Versuch, diese im Fall zukünftiger seismischer Bewegungen zu mindern, prägen vielerorts das Bild von Architektur und Stadt. Sie sind ausschlaggebend für die Verwendung von Baumaterial und die Wahl von Konstruktionstechniken, Bautypologien und Erschließungssystemen, aber auch für Transformation und funktionierende Resilienz in den Städten.
Diesem Phänomen nachzuspüren, ist Aufgabe der Lehrveranstaltung. Dabei reichen die Methoden von der Mauerwerksanalyse (Ablesen der Mauerwerksstratigraphie und Interpretation der Schadens-/Rissbilder, Untersuchung der Mechanik des Mauerwerks) bis hin zur Archivarbeit.
Die Archäoseismologie betrachtet die Effekte und Ursachen der historischen Erdbeben einerseits aus einer mechanischen Perspektive, kann aber andererseits in der Analyse der Schadensmuster in historischen Gebäuden und im interdisziplinärer Austausch zu Optimierungen in moderner Bautechnik und im Erdbebenschutz beitragen und hilft, zukünftige Richtlinie zum erdbebensicheren Bauen zu definieren.
Termine (online):
Freitag 04.11. von 9:00 bis 17:30
Professor David A. Holmes
University of New South Wales, Sydney, Australia
Disasters and the Built Environment: A Historical Introduction
Dr. Rodriguez Pascua
Instituto Geológico y Minero de España (IGME), Madrid, España
Quantitative Archaeoseismology: The case study of the Roman city of Baelo Claudia (SW Spain)
Dr. Fabio Fratini ICVBC -CNR,
University of Florence, Italy
Study of ancient mortars
Dr. Arnaud Montabert Ph.D. in seismology and earthquake engineering Engineer in geosciences,
Ecole Normale Supérieure Paris-Saclay
The need for a multidisciplinary approach in archaeoseismology
Samstag 12.11. von 9:30 bis 18:00
Prof. Michele Betti
Department of Civil and Environmental Engineering, University of Florence, Italy
Numerical modeling and analysis of the structural behavior of the Florence Baptistery
Dr. Lorenzo Fei
Department of Roman Studies, Faculty of Architecture and Restoration, Roma TRE University, Italy
A predictive nonlinear 2D mechanical model for FEM analysis of Trait de Jupiter wooden joints
Prof. Marina Döring-Williams / Dipl.-Ing. Luise Albrecht
TU Wien
Die spätantike Maxentiusbasilika in Rom und "ihre” Erdbeben
Freitag 18.11. von 9:30 bis 18:00
Prof. Diosono Francesca
Institut für Klassische Archäologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
The Temple B in Pietrabbondante (Isernia, Italy) as a case study of ‘seismic shield’ properties of Roman-Italic temple foundations and podiums
Dr. Andrea Arrighetti
École normale supérieure - Université PSL (AOROC UMR 8546)
Archaeoseismological analysis of historical buildings
Dr. Sebastiano D’Amico
Director of the Department of Geosciences, University of Malta
Earthquakes and damage
Montag 12.12. (optional)
Dr. Francesco Panzera
Senior researcher, ETH Zürich
Effects of surface geology on ground motion