Architektur ist eine Reflexion der Kultur und der Identität der Menschen. Sie wird sowohl von ihrer Umgebung als auch von der Geschichte, der Kultur und den Bedürfnissen der Menschen beeinflusst, die sie entwerfen, umsetzen und nutzen. Eine der Auswirkungen der Globalisierung ist, dass es zu einer Art Einheitlichkeit in der gebauten Umwelt kam, die die Menschen die Vergangenheit und die soziokulturelle Einbettung vergessen ließ.
Die historische Wurzeln in modernen Architektur zu transformieren und wiederzugeben, waren und sind immer wieder eine Inspirationsquelle für Architekten. Dazu ist eine fundierte Auseinandersetzung mit der bestehenden gebauten Umwelt und dem entsprechenden kulturellem Umfeld und seiner Geschichte unerlässlich.
Das Modul Cultural Spaces bietet Studierenden die ein breit gefächertes Angebot sich mit der Forschung in der Architektur und den soziokulturellen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzten.
In einem Seminar wird der Zugang zur Untersuchung von Objekten gegeben und angeregt diese mit anderen zu vergleichen, um die Unterschiede oder Parallelen zwischen der Herangehensweise in verschiedenen Kulturräumen zu verstehen. (251.908 SE Vergleichende Architekturforschung: Kulturraum - Identität - Architektur). In einer Vorlesungsübung werden an Hand von praktischen Feldforschungen eine Einführung in das interdisziplinäre Arbeiten geboten. Dazu wird nach Möglichkeit ein Thema in einem Land mit einem für die meisten Studierenden nicht vertrauten Kulturraum geboten, um sich mit dem Einfluss der soziokulturellen Aspekt auf die Architektur im Detail auseinanderzusetzen. (251.907 VU Einführung in die interdisziplinäre Forschung in der Architektur)
Begleitet werden die thematischen Lehrveranstaltungen durch Vorlesungen, die sich mit der Forschung in der Architektur beschäftigen. Fokussiert die eine auf die Präsentation von anschauliche Beispiele aus abgeschlossenen und laufenden Projekten werden in der anderen die methodischen Herangehensweisen an das Thema Forschung erläutert.( 251.906 VO Anwendungsorientierte Methoden der Architekturforschung) Dabei wird auf die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten eingegangen, die Entwicklung von Ideen zu konkreten Projekten veranschaulicht und durch Repräsentant*innen aus der Praxis ein Einblick in die Forschungsförderungslandschaft geboten. (251.909 VO Rahmenbedingungen für die Architekturforschung).
1972 ratifizierte die UNESCO mit 193 Staaten die Welterbekonvention, um ein Instrument für den Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt zu schaffen. Derzeit gibt es 1157 Stätten, die als von außergewöhnlichem universellem Wert in Bezug auf kulturelle, natürliche oder gemischte Aspekte gelistet sind.
Nach dem 50. Jahr des Bestehens der Welterbekonvention zeigt sich das anhaltende Interesse an der Welterbeliste an der wachsenden Zahl der eingetragenen Stätten.
Gleichzeitig nehmen die Herausforderungen für die Erhaltung der Stätten zu. Alle, die sich mit dem Thema befassen, sind mit den zunehmenden Bedrohungen durch bewaffnete Konflikte, den Klimawandel, die Energiekrise und Naturkatastrophen konfrontiert. Der anhaltende Siedlungs- und Wirtschaftsdruck verschärft die Situation zusätzlich.
Die Hoffnung, dass die Welterbekonvention zu einem nachhaltigen Schutz des kulturellen Erbes beiträgt, schwindet. Wie schwierig die Umsetzung der Welterbekonvention in manchen Fällen sein kann, wurde gerade am Beispiel der Welterbestätte Historisches Zentrum von Wien deutlich. In solchen Fällen zeigt sich, wie wichtig eine intensive Zusammenarbeit zwischen Behörden, Stakeholdern und Wissenschaftlern ist, die sich mit dem Thema beschäftigen. An diesen Beispielen sehen wir, wie sehr die Wissenschaft dazu beitragen kann, ein besseres Verständnis für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu schaffen und neue Wege zu dessen Schutz zu entwickeln.
In diesem Semester wird die Lehrveranstaltung die einmalige Gelegenheit wahrnehmen, den Zustand des historischen Zentrums von Wien (Inskriptionsjahr 2001) zu analysieren und mit dem Weltkulturerbe der Borobudur-Tempelanlagen in Indonesien (Inskriptionsjahr 1991) zu vergleichen. Die Einführungsvorträge zielen auf die notwendige interdisziplinäre Herangehensweise, die bei der Planung, Gestaltung und Konstruktion innerhalb bestehender Strukturen berücksichtigt werden muss.
Vortragsreihen zu Forschungsprojekten | Forschungsmethodik | wissenschaftlichem Arbeiten
Praktische Übungen zur Forschung
Betreuung bei der Gebäudeaufnahme, der Stadtanalyse und der Erstellung von Referaten und Forschungsskizzen