251.883 Wahlseminar Denkmal + Stadt
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2023W, SE, 3.5h, 5.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 3.5
  • ECTS: 5.0
  • Typ: SE Seminar
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage eine Forschungsfrage zu entwickeln und in der Form eines selbstständig verfassten wissenschaftlichen Textes zu diskutieren. Die Studierenden können nach Absolvierung der Lehrveranstaltung außerdem grundlegende Methoden der Stadtforschung, Denkmalwissenschaften und Heritage Studies benennen. Außerdem können sie die gesellschaftlich bedingten Bedeutungszuschreibungen an Denkmäler bewerten.

Inhalt der Lehrveranstaltung

 

Parkbank und Würstelstand: Stadtmobiliar und Kleinbauten als kulturelles Erbe

Auf den ersten Blick sind Objekte wie Poller, Mülleimer, Bänke, Brunnen, öffentliche Toiletten oder Würstelstände zwar in großer Zahl im Stadtraum präsent, doch verglichen mit großen repräsentativen und architektonisch aufwendig gestalteten Bauten scheinen sie eher von marginaler Bedeutung für ein Stadtbild zu sein. Dennoch prägen Stadtmobiliar und Kleinbauten maßgeblich das alltägliche Leben. Beispielsweise stellen Bänke erholsame Sitzgelegenheiten dar, Würstelstände bieten Erfrischungen an oder Poller regeln den Verkehrsfluss. Auf diese Weise haben Stadtmobiliar und Kleinbauten vielfältige praktische Funktionen und dienen stellen oftmals auch soziale Treffpunkte dar. Manche Objekte erreichen einen regelrechten Kultstatus wie die öffentlichen Personenwaagen in Wien oder der Wiener Würstelstand. Einige öffentliche Bedürfnisanstalten stehen etwa unter Denkmalschutz. Somit prägen Stadtmobiliar und Kleinbauten nicht nur den praktischen Alltag einer Stadt, ihnen werden auch symbolische Bedeutungen und unterschiedliche Status als kulturelles Erbe zugeschrieben. Dabei spielen auch Mechanismen des sozialen Ein- und Ausschlusses eine Rolle. Denn das Stadtmobiliar ist Teil des öffentlichen Raums, der historisch als ein Ort konzipiert wurde, an dem die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft definiert und Gemeinschaft praktiziert wird. Somit knüpfen sich an die Betrachtung von Stadtmobiliar und Kleinbauten als ein Erbe der Stadt auch Fragen danach an, wie öffentlicher Raum zu unterschiedlichen Zeiten verstanden wurde und welche Konsequenzen diese Re-Figurationen des öffentlichen Raums für die Teilhabe der Menschen an der Gesellschaft haben.

Mit dem skizzierten Themenfeld setzt sich das Wahlseminar auseinander und analysiert die Verteilung, die architektonischen und räumlichen Qualitäten, die Nutzung sowie die Aneignung von Stadtmobiliar und Kleinbauten in Wien. Folgende Fragen werden im Seminar diskutiert:

  • Welche Elemente braucht es zur Ausstattung des öffentlichen Raums einer Stadt?
  • Inwiefern prägen Stadtmobiliar und Kleinbauten den öffentlichen Raum einer Stadt und das Selbstverständnis ihrer Bewohner*innen? Inwiefern machen Stadtmobiliar und Kleinbauten urbane Räume wiedererkennbar und stiften Identifikationsangebote für die Bevölkerung?
  • Unterscheidet sich die Prägung des Stadtraums in Wien durch das Stadtmobiliar und die Kleinbauten von anderen Städten? Gibt es möglicherweise sogar Unterschiede zwischen einzelnen Stadtbezirken?
  • Besitzen Stadtmobiliar oder Kleinbauten eine Denkmalwürdigkeit?
  • Spielt historisierendes Stadtmobiliar eine Rolle, um die Umgebung historischer Architektur zu gestalten und Räume als historisch zu markieren?
  • Wer hat unter welchen Bedingungen am öffentlichen Raum teil und nutzt das Stadtmobiliar oder die Kleinbauten? Wie hat sich die Nutzung historisch verändert?

Diese Lehrveranstaltung ist Teil der Initiative des Jahresthemas 2023/24 „Transformation des Bestands“.

Methoden

  • Erlernen des wissenschaftlichen Arbeiten
  • Methoden der Stadtforschung, Denkmalpflege und Heritage Studies
  • Befassung mit Fragen der Vermittlung und der Einbeziehung sozialer Aspekte bei der Analyse von Aneignungsprozessen kulturellen Erbes 
  • Auseinandersetzung mit der Beschreibung und Einordnung von historischer Architektur im Stadtraum

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Wöchentlich Donnerstag 14.00–16.00; Beginn 12.10.2023, SR 257

Anwesenheitspflicht!

Es werden ein Handapparat an der Fachbereichsbibliothek und Handouts als Hilfestellung zur Verfügung gestellt.

 

Sondertermine:

09.11.2023 Expert*innenführung Ringstraße mit Diskussion zum Stadtmobiliar

23.11.2023 Führung durch das Stadt- und Landesarchiv (11 bis 12:30 Uhr)

18.01.2024 Zusatztermin zur Absprache der Hausarbeiten

Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Verfassen einer Seminararbeit: Jede_r Teilnehmer_in hat eine schriftliche, methodisch einwandfreie, wissenschaftliche Arbeit im Umfang von ca. 15 Seiten Fließtext vorzulegen. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Schlusspräsentation vorgestellt. 
Zu den Bewertungskriterien zählen auch die aktive Teilnahme an den Gruppenterminen, Kurzreferate und Textbesprechungen.

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Wahlseminare18.09.2023 09:0021.09.2023 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Vorkenntnisse

empfehlenswert und erwünscht sind: 

  • Interesse an Architekturgeschichte, Denkmalpflege und der Entwicklung der Stadtplanung des 19. und 20. Jahrhunderts.
  • Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten und Erlernen wissenschaftlicher Methoden
  • Interesse an theoretischen Fragestellungen und der Lektüre von Texte

Sprache

Deutsch