Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage wissenschaftlich zu arbeiten. Sie haben Erfahrungen in der Archivarbeit und Literaturrecherche in der (Denkmal-)Forschung zu einzelnen Objekten, Ensembles oder Städten gesammelt, die sie im Laufe ihres Studiums vielfach anwenden und erweitern werden können.
Dieses Wahlseminar soll den Studierenden einerseits einen Einblick in die Denkmal- und Stadtforschung vermitteln und das wissenschaftliche Arbeiten in diesem Forschungsbereich näherbringen. Dementsprechend werden die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung neben dem inhaltlichen Schwerpunkt auch die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen (Methode und Gliederung einer wiss. Arbeit, Literatur- und Archivrecherche, Bibliographieren, Zitierregeln, etc.) und diese im Rahmen der Erstellung einer Seminararbeit anwenden.
Transformation und Erbe # 01 Wien im Wiederaufbau.
Der Zeitraum zwischen der Kriegszerstörung und dem frühen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg stellt nicht nur eine entscheidende Phase der Transformation der Städte im Laufe des vergangenen Jahrhunderts dar, sondern wird in der jüngeren Forschung auch als Zeitraum des Heritage Makings erfasst, also als Moment der gesellschaftlichen Aushandlung und Festschreibung von erhaltenswertem baulichem Erbe. Im Rahmen der Wiederaufbauplanung wurden zahlreiche Entscheidungen über Abbruch und Neubau getroffen, wodurch sich Struktur und Erscheinungsbild der kriegsversehrten Altstädte nicht unwesentlich veränderten. Viele Gebäude, vor allem herausragende und als denkmalwürdig erachtete Objekte, wurden wiederaufgebaut, während andere trotz weniger starker Zerstörung durch Neubauten ersetzt wurden.
Diesem baulichen Prozess aus Sicht der Denkmalforschung nachzugehen, sich mit der Transformation ausgewählter Bereiche der Wiener Altstadt anhand einer umfassenden Quellenrecherche und -analyse (historische Stadtkarten, Bild- und Schriftdokumente, etc.) auseinanderzusetzen wird Aufgabe der Studierenden sein. Ziel ist es letztlich auch, die Stadt als sich in Veränderung und Transformation befindliches Gebilde zu begreifen und Zeitschichten der Stadt erkennen, interpretieren und bewerten zu können.
Programm:
Thematische Einführung, Einführung in das Quellenmaterial (historische Stadtkarten, Bild- und Schriftdokumente) und Vorbereitung auf die Archivarbeit, Exkursionen in Wien (Vor-Ort-Analysen), Schlusspräsentation (Gruppenarbeit) und Ausarbeitung einer wissenschaftliche Arbeit (Einzelarbeit).
Abb.01 Abb.02 Abb.03
Abb.04 Abb.05
Abb.01: Lothar Rübelt, Blick auf die Reste des zerstörten Haas-Hauses und den noch nicht fertig gedeckten Stephansdom, Dezember 1948 – Bildarchiv /Rübelt
Abb.02: Zerstörtes Riesenrad, um 1946 – Bildarchiv ÖNB/Wien, Sign.: 109.991B
Abb.03: Luftbildplan Wien, 1956, Quelle: Stadt Wien - https://www.data.gv.at
Abb.04: Filmstill aus „Aus den Trümmern ins Heute“, 1985, WStLA Filmarchiv der Media Wien, Sign. 033
Abb.05: So genannter „Bombenplan“, Kriegsschadenskarte zum 1. Bezirk, 1946, WStLA, Sign. 3.2.2.P10/2.120422
Termin:
wöchentlich Mittwoch, 09.00-11.00; Beginn am 06.10.2021, SR 257
Anwesenheitspflicht!
Es werden ein umfangreicher Handapparat an der Fachbereichsbibliothek und Handouts als Hilfestellung zur Verfügung gestellt.
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)