251.872 Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2024S, SE, 3.5h, 5.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 3.5
  • ECTS: 5.0
  • Typ: SE Seminar
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, eine wissenschaftliche Arbeit selbstständig zu organisieren, eigenständig zu einem Thema zu recherchieren und ihre Forschungsergebnisse schriftlich und mündlich zu präsentieren.

Ziele der Lehrveranstaltung

Die Ziele der Lehrveranstaltung sind das Verfassen und Präsentieren einer theoretischen Arbeit: Nach einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und der Vorstellung grundlegender methodischer Arbeitsweisen werden Sie in der Lage sein, einen wissenschaftlichen Text abzufassen und Ihre Forschungsergebnisse für die schriftliche und mündliche Präsentation aufzubereiten. Sie erhalten Hilfestellung bei der methodischen und inhaltlichen Strukturierung des zu behandelnden Themas und Anleitung im Umgang mit Bibliotheken, Datenbanken und Archiven.

Unser Ziel ist es ferner, über die Einübung eines wissenschaftlich korrekten Vorgehens von der Recherche bis zu einem Forschungsergebnis hinaus, uns anhand des besprochenen Bildmaterials in die Lage zu versetzen, die eigenen Architekturfotografien (bzw. Architekturdarstellungen im weitesten Sinn) um das Beobachtete anzureichern – zukünftige eigene Arbeiten also basierend auf bewussten Entscheidungen hinsichtlich Standort, Perspektive, Bildausschnitt, Technik, Komposition etc. anzufertigen.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Anhand eines jährlich wechselnden Themenschwerpunktes aus dem Bereich der Kunst- und Architekturgeschichte sollen die Studierenden wissenschaftliche Texte inklusive einer abschließenden Seminararbeit verfassen. Im Rahmen des Seminars werden grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen und Ansätze zur methodischen und inhaltlichen Strukturierung der Arbeit vermittelt. 

Building HERstory. Frauenbilder und Kunst und Architektur

Raum und Geschlecht sind unauflöslich miteinander verbunden. Einerseits nehmen wir Räume aufgrund von kulturell geprägten Geschlechterrollen unterschiedlich wahr; Frauen erfahren etwa den nächtlichen Heimweg durch eine schlecht beleuchtete Gasse oftmals ganz anders als Männer. Andererseits – und damit oftmals verbunden – verändern Räume wiederum unsere Wahrnehmung, wenn sie unsere Geschlechtszugehörigkeit antizipieren und bewusst ansprechen; so wird in der gegenwärtigen Debatte um Geschlechteridentitäten beispielsweise stets betont, dass öffentliche Toiletten auch als geschlechtsspezifische Rückzugs- und Schutzräume wirken. Gesamtgesellschaftlich, aber speziell auch architekturhistorisch ist es entsprechend prekär, dass für die bauliche Gestaltung, Organisation und Zuweisung von Raum bis weit in die westliche Moderne hinein praktisch ausschließlich (weiße) Männer verantwortlich waren.

Im Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte wollen wir in diesem Sommersemester darum gezielt aus feministischer Perspektive danach fragen, wo und auf welche Weise Frauen seit dem späten 19. Jahrhundert dennoch raumbezogene Handlungsmacht entfalten konnten. Welche Frauenbilder waren hierfür bestimmend und inwiefern haben sich diese historisch gewandelt? Dabei nehmen wir insbesondere architektonische Räume in den Blick, aber auch soziale, institutionelle und intellektuelle. Denn immerhin war es selbst im 20. Jahrhundert noch lange Zeit Männern vorbehalten, im öffentlichen Raum sichtbar zu agieren, während Frauen der häuslich-privaten Sphäre zugeordnet waren. Frauen blieb nicht lediglich der Zugang zu akademischer Ausbildung verwehrt, sondern auch zu einer Vielzahl von Räumen, da Lokale und Nachtclubs (mit Ausnahme von Kokotten) zunächst nur in Begleitung von Männern betreten werden durften. Eine feministische Architekturgeschichte ist also zwangsläufig auch immer eine Geschichte weiblicher Aneignung von gesellschaftlichem Raum.

Unser Fokus liegt also auf der Nahtstelle, über die sich Architektur-, Kunst- und Sozialgeschichte im langen 20. Jahrhundert berühren. Ganz konkret bedeutet das einen doppelten inhaltlichen Schwerpunkt: Zum einen möchten wir uns gemeinsam Pionierinnen der Architektur von Louise Blanchard Bethune und Margarete Schütte-Lihotzky über Denise Scott Brown bis Zaha Hadid und Kazuyo Sejima widmen. Hier interessiert uns beispielsweise, wie es um die Personenkonstellationen innerhalb der Büros bestellt war, und mit welchen ihrer Entwürfe die Architektinnen assoziiert werden. Zum anderen möchten wir uns aber auch mit Kunstwerken etwa von Valie Export, Judy Chicago und Sylvie Fleury auseinandersetzen, anhand derer sich nachvollziehen lässt, wie Frauen auf vormals männlich konnotierte Räume Anspruch erhoben haben. Der Begriff „Building“ im Seminartitel ist also ebenso auf architektonisch wie künstlerisch tätige Frauen gerichtet, die sich Raum selbstbewusst angeeignet haben, wie auf die Erschwernisse, die vielen von ihnen ein emanzipiertes Frauenbild verunmöglicht haben. Zuletzt rekurriert der Begriff metaphorisch aber auch auf die kunst- und architekturhistorische Bauarbeit an ihrer allmählichen rückwirkenden Sichtbarmachung, zu der wir gemeinsam beitragen wollen.

Im Zuge des Wahlseminars erarbeiten wir eine Plakatausstellung, die am 14. und 15. Juni begleitend zur Tagung „Why Have There Been No Great Women Architects? Feminist Perspectives on Gendered Spaces in Modern Architecture and Art History“ an der TU Wien präsentiert werden soll. Kontaktieren Sie für Rückfragen gerne die Dozierenden theresa.knosp@tuwien.ac.at und thomas.moser@tuwien.ac.at

Termine

Mittwochs, 14-17 Uhr

Argentinierstraße 8

Mi. 06. März 2023 14:00-17:00 Uhr (Einführung + Themenvergabe)

Mi. 20. März 2023 14:00-17:00 Uhr (Leitfaden wissenschaftliches Arbeiten + Plakatgestaltung)

Mi. 10. April 2023 14:00-17:00 Uhr (Referate I)

Mi. 17. April 2023 14:00-17:00 Uhr (Referate II)

Mi. 24. April 2023 14:00-17:00 Uhr (Referate III)

Mi. 08. Mai 2023 14:00-17:00 Uhr (Referate IV)

Mi. 22. Mai 2023 14:00-17:00 Uhr (Exkursion Frauen-Werk-Stadt)

Mi. 29. Mai 2023 14:00-17:00 Uhr (Plakatbesprechung I)

Mi. 05. Juni 2023 14:00-17:00 Uhr (Plakatbesprechung II)

Mi. 12. Juni 2023 14:00-17:00 Uhr (Vorbereitung Tagung + Ausstellung)

Fr./Sa. 14./15. Juni 2023  ganztägig (Tagung + Ausstellung)

Mi. 19. Juni 2023 13:00-15:00 Uhr (Abschlusssitzung)

Methoden

Nach einer thematischen Einführung und gemeinsamem Lesen und Diskutieren von Grunlagenlektüre werden die Studierenden Kurzreferate zum eigenen Forschungsgegenstand halten. In gemeinsamen Beschreibungen, Bildanalysen und anschließenden Diskussionen wird das erarbeitete Wissen vertieft, vernetzt und kontextualisiert. Zugleich ermöglicht die Präsentation des eigenen Arbeitsstandes die Überprüfung von Methodik und Argumentation. Der Input der Diskussionen soll in die schriftlichen Arbeiten einfließen.

Prüfungsmodus

Schriftlich und Mündlich

Weitere Informationen

Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Mi.14:00 - 17:0006.03.2024 - 26.06.2024Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte - Einzeltermine
TagDatumZeitOrtBeschreibung
Mi.06.03.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.13.03.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.17.04.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.24.04.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.08.05.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.15.05.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.29.05.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.05.06.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.12.06.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.19.06.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte
Mi.26.06.202414:00 - 17:00Seminarraum Argentinierstrasse Wahlseminar Projekt Kunstgeschichte

Leistungsnachweis

Jede*r Teilnehmer*in recherchiert zu einem eigenen Thema und erstellt als Endabgabe des Seminars ein Poster, das begleitend zur Tagung „Why Have There Been No Great Women Architects? Feminist Perspectives on Gendered Spaces in Modern Architecture and Art History“ am 14. und 15 Juni an der TU Wien bzw. im Az W präsentiert werden soll. Von den Teilnehmer*innen sind während der Themeneinheiten im Seminarraum Referate zu halten und Handouts auszuarbeiten, die rechtzeitig vor dem jeweiligen Referat über TUWEL hochzuladen sind.

Die Anwesenheit während der gesamten Lehrveranstaltung ist verpflichtend. Bei Abwesenheit ist ein entsprechender Nachweis zu erbringen (z.B. Krankmeldung). Die Anwesenheit bei der Auftaktveranstaltung ist obligatorisch. Bei Nichtteilnahme wird der Seminarplatz weitervergeben. 

In die Benotung der Leistung fließen folgende Kriterien mit ein:

  • Anwesenheit und aktive Mitarbeit bei den Seminareinheiten
  • Nachweisliche Erfüllung der Lektüre- und Hausaufgaben
  • Mündliches Referat

  • Erstellung eines Posters für die Ausstellung während und Anwesenheit auf der Tagung

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Wahlseminare12.02.2024 09:0014.02.2024 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Sprache

Deutsch