Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, die verschiedenen Lehmbautechniken (Lehmziegel, Wellerlehm, Stampflehm, Ausfachungstechniken, Lehmpatzenbau etc.), die sich weltweit etabliert haben, in ihrem regionalen Kontext zu analysieren und auf einer Meta-Ebene vergleichend gegenüberzustellen. Die Studierenden lernen die Entstehung der einzelnen Lehmbautechniken, die sich häufig unabhängig voneinander in weit entfernten Regionen entwickelten, in Abhängigkeit von vorhandenem Ausgangsmaterial sowie klimatischen und handwerklichen Voraussetzungen zu verstehen. Seit der industriellen Revolution wird Lehm aus Baustoff weltweit zurückgedrängt und durch andere Materialien ersetzt. Aus ökologischen Überlegungen (Klimawandel, Ressourcenknappheit, gesundes Raumklima etc.) ist es an der Zeit, dem Lehmbau neue Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Ziel des Seminars ist es, ein neues Bewusstsein sowohl für den Wert historischer Lehmbauten als auch für die zukunftsweisenden Potentiale des Lehmbaus zu schaffen.
Thematischer Schwerpunkt SS 2020:
Lehmarchitektur als Weltkulturerbe
Von den 869 UNESCO Weltkulturerbestätten bestehen 150 (17%) zumindest teilweise aus Lehm, wobei überproportional viele davon auf der Roten Liste der gefährdeten Kulturgüter zu finden sind. Organisationen wie der UNESCO Chair for Earthen Architecture oder WHEAP, das World Heritage Earthen Architecture Programme der UNESCO, beschäftigen sich mit der Erhaltung bzw. Konservierung dieser Bauten. Dies ist bei einer Architektur, die sich aufgrund des Baustoffes Lehm meist prozesshaft und veränderbar gestaltet, eine besondere Herausforderung und wird immer wieder kontrovers diskutiert.
Wir beschäftigen uns in diesem Semester nicht nur mit den verschiedenen Lehmbautechniken, die in den einzelnen Welterbestätten zur Andwendung kommen sowie den Möglichkeiten ihrer Erhaltung, sondern auch damit, was eine Weltkulturerbestätte ausmacht (OUV – Outstanding Universal Value etc.) bzw. wie und warum ein Monument zum Weltkulturerbe erhoben wird. In Form von Referaten werden einzelne Welterbestätten von den Studierenden vergleichend gegenübergestellt.
AKTUELL! DAS SEMINAR WIRD IN DIESEM SEMESTER BIS AUF WEITERES ÜBER GOOGLE DRIVE ORDNER UND ZOOM ABGEWICKELT. ENTSPRECHENDE LINKS STEHEN FÜR ALLE ANGEMELDETEN STUDENTiNNEN IN "KOMMUNIKATION" UND "UNTERLAGEN" ZUR VERFÜGUNG.
Nächstes Zoom-Meeting:
Mi, 22.4., 10:00 Uhr
https://tuwien.zoom.us/j/91813955421?pwd=clRSSnFiMTdsS1ZJczhQckhzb1MvZz09
Das Seminar kann von TeilnehmerInnen am "Sondermodul Lehmbau" besucht werden!
Seminartermine: Immer im HS 15, Stiege 3, 3. Stock.
Einführungsveranstaltung: Mi, 11.3.20, 10:00 Uhr
Weitere Termine immer am Mittwoch zwischen 09:00 und 11:00 Uhr.
Achtung! Anwesenheitspflicht an den beiden Vortragsterminen und an mind. 3 von 4 Referatsterminen.
11.03.2020 Einführung, 10:00 Uhr
ab hier immer um 9:00:
18.03.2020 Gastvortrag: Ulrike Herbig (ICOMOS): Weltkulturerbe
25.03.2020 Vortrag: Lehmarchitektur im weltweiten Vergleich
01.04.2020 Besprechungstermin: Fragen zu den Referatsthemen
29.04.2020 Referate
20.05.2020 Referate
27.05.2020 Referate
03.06.2020 Referate
17.06.2020 Zusatztermin Referate bei Bedarf
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)