THEMA:
Baustelle ¿ Building Site
Innovative Architekturrealisierung von 1700 bis heute
Thema des Wahlseminars ist die Baustelle als Ort der Realisierung wegbereitender Architekturkonzepte von 1700 bis heute. Das Seminar will sich mit allen Phasen der Realisierung von Architektur, von der Ausführungsplanung über die Baulogistik bis zur Baustelle selbst beschäftigen und nimmt die Entwicklung einer Konstruktion, die Teil des architektonischen Anspruchs ist, ebenso in den Blick wie die industrielle und handwerkliche Dimension der Baustelle oder den Bezug zu den Gegebenheiten eines Ortes (Klima, Bauvorschriften, Kompetenz lokaler Baufirmen). In den konkreten Ausführungsprozessen, die sich regelmäßig an der Grenze des technologisch Machbaren bewegen, steckt vielfach ebenso viel Kreativität und Innovation wie in den architektonischen Konzepten selbst. Früher wie heute sind die technischen und logistischen Leistungen bei der Ausführung komplexer architektonischer Formen ein Hauptmotiv für großes Interesse an den Bauwerken. In den Blickwinkel des Seminars treten neben den Architekten und Bauherren auch die Ingenieure, Bauleiter, Bauhandwerker, Baufirmen, Baumaterial- und Bausystemhersteller etc. Die Baukultur einer Epoche ergibt sich aus der Kooperation aller Beteiligten.
Die behandelten Themen reichen von den Bauten Fischer von Erlachs, der Architekturkonzepte aus Italien in Österreich realisiert, über formensprachlich wie bautechnisch innovative Bauten des 19. Jahrhunderts und des Neuen Bauens, über ikonische Bauten des 20. Jahrhunderts wie das Centre Pompidou in Paris (Piano/Rogers) bis hin zu einem anderen Blick auf die viel kritisierte Star-Architektur der letzten Jahrzehnte.
Die Studienarbeiten, die zunächst im Seminar mündlich zu präsentieren sind, werden ausgewählte durchweg realisierte Bauten behandeln, die konzeptionell und ausführungstechnisch innovativ waren. Es geht darum die Ausführungsplanung, die Realisierungsprozesse und die Baustelle aus Quellen und Literatur zu dokumentieren, zu analysieren, das Bauwerk als Ergebnis eines arbeitsteiligen Entstehungsprozesses zu verstehen und auf die Weise zu differenzierten Erhaltungskonzepten zu kommen.
Das Seminar ist geblockt und findet im 2-3 Wochenrhythmus statt. Die Referate der Studierenden finden im Seminarraum bzw. für die Wiener Beispiele voraussichtlich vor Ort statt. Weitere Besichtigungen (z.B. Baustelle, Ingenieurbüro) in Wien sind geplant.
Programm in Vorbereitung
1. Seminartermin / Einführung: Mittwoch, 11. 03. 2015, 14:30 - 18:00; Seminarraum wird noch bekannt gegeben
2. Seminartermin: Mittwoch, 25. 03. 2015, 14:30 - 18:00; Seminarraum wird noch bekannt gegeben
weitere Seminar- und/oder Besichtigungstermine immer Mittwochs, 14:30 - 18:00 Uhr, im 2-3 Wochenrhythmus (Besichtgungen im Rahmen des Seminars können ausnahmsweise auch am Donnerstag Vormittag stattfinden)
In der Einführungsveranstaltung benannte Literatur / bibliographic information given in the class
Fogarassy (hrsg.) 2011:
Ignaz Gridl. Eisenkonstruktionen. Ingenieurbaukunst und Innovation im späten 19. Jahrhundert. A. Fogarassy, hrsg. Wien 2011.
Ilkosz (hrsg.) 2006:
Die Jahrhunderthalle und das Ausstellungsgelände in Breslau - das Werk Max Bergs. J. Ilkosz, hrsg. München 2006.
Dal Co 2004:
Francesco Dal Co: Il tempo e l'architetto. Frank Lloyd Wright e il Guggenheim Museum. Mailand 2005.
Treib 1997:
Marc Treib: Space Calculated in Seconds. The Philips Pavilion, Le Corbusier, Edgard Varèse. Princeton 1997.
Avagnina/Guccione/La Pergola (hrsgg.) 2010:
MAXXI materia grigia. Il racconto della costruzione. M. Avagnina, M. Guccione und S. La Pergola, hrsgg. Mailand 2010.
Rice 1994:
Peter Rice: An Engineer Imagines. London 1994.
Ford 1994:
Edward R. Ford: Das Detail in der Architektur der Moderne. Basel, Berlin, Boston 1994.
Addis 2007:
Bill Addis: Building. 3000 Years of Design, Engineering and Construction. London, New York 2007.
Picon (hrsg.) 1997:
L’Art de l’ingénieur. Constructeur, entrepreneur, inventeur. A. Picon, hrsg. Paris 1997.
