Semesterthema: Historische Mauerwerke in der Kirche St. Michael in Wien
Das Fach Baudokumentation und Bauanalyse am Einzelobjekt ist Kernfach im Modul Baugeschichte Bauforschung. Ziel ist es, den Studierenden einen kritischen, befundbasierten Zugang zu Bestand und Bedeutung historischer Bauwerke zu ermöglichen. Auf der Basis einer direkten Auseinandersetzung mit einem ausgewählten baugeschichtlich bedeutsamen Objekt sollen den Studierenden Techniken vermittelt werden, die Ihnen eine wissenschaftsbasierte Betrachtung, Analyse, Bewertung und Dokumentation der Bauwerke ermöglicht. Durch die hier erarbeiteten Fähigkeiten werden sie in Stand gesetzt, einen den Architekten eigenen Zugang zu Konstruktion und Architektur im Dienst des schützenswerten kulturellen Erbes in Planungsprozesse seiner Erhaltung und Umnutzung einzubringen. Anwendung finden die erworbenen Kenntnisse daher nicht nur im reinen Wissenschaftsbetrieb der geschichtlichen Erforschung der Bauwerke, sondern auch und vor allem in Vorbereitung von und als Grundlage für zunehmend zum Berufsalltag von Architekten gehörende Maßnahmen des Umbaus und der Adaptierung von so genannten Alltagsarchitekturen.
Untersucht wird das im Rahmen des jeweiligen Modul-Durchgangs zur Bearbeitung ausgewählte und durch die verschiedenen Kernfächer unter spezifischem Blickwinkel betrachtete Objekt. Während andere Lehrveranstaltungen des Moduls mit ihren spezifischen Fragestellungen zur Erarbeitung des baugeschichtlichen Gesamtkontextes des zentralen Untersuchungsobjekts dienen (SE 251.142 Baugeschichte Bauforschung), einen Überblick über mit dem Objekt verbundene Konstruktionstechniken geben (VO 251.684 Bautechnikgeschichte) sowie Arbeitsweisen in der historischen Bauforschung beleuchten (VU 251.114 Einführung in die Methoden der Bauforschung), soll in der Baudokumentation und Bauanalyse der Versuch unternommen werden, zu einer historischen Gesamtsicht des Untersuchungsobjekts zu gelangen.
Vermittelt werden daher im Rahmen der Bauaufnahme zunächst die im herkömmlichen Gebäudeaufmaß etablierten und in jedem Fall aufgabenspezifisch einzusetzenden Vermessungstechniken des Handaufmaßes, der architektonischen Skizze sowie des tachymetrischen Aufmaßes. Parallel zu den auf diese Weise erarbeiteten Bestandsunterlagen, die das Bauwerk in seinem Gesamtzusammenhang wie auch in seinen Baudetails wiedergeben, wird die Aufmerksamkeit auf für die Baugeschichte relevante Einzelbefunde gelenkt, deren Kartierung auf der Basis der erstellten Bestandspläne erfolgt. Unter Hinzuziehung der historischen Bild- und Textquellen (Primärquellen und Inschriften) und der verfügbaren Forschungsliteratur zum Objekt sowie unter Berücksichtigung der baulichen Merkmale von Vergleichsbauwerken, werden die dem Bauwerk eigenen Baubefunde (architektonische Form, Bautypus, Konstruktion, Raumfassung, Materialwechsel) zu einer die baugeschichtliche Einordnung des Objektes einschließenden Gesamtdokumentation zusammengefasst.
Diese Gesamtsicht findet greifbaren Ausdruck in einer Bild, Zeichnung und Text vereinenden Bauaufnahmemappe, deren Erarbeitung Gegenstand der zweiten Semesterhälfte ist.
+++ TERMINE +++ (Änderungen vorbehalten)
Für alle Termine gilt Anwesenheitspflicht!
05.10.2016 12h00 - 14h00, Sem251 Einführung
19.10.2016 09h00 - 11h00, Sem251 Thematische Einführung
09.11.2016 09h00 - 13h00, Sem251 Korrektur
23.11.2016 09h00 - 13h00, Sem251 Korrektur
30.11.2016 09h00 - 13h00, Sem251 Korrektur nach Bedarf
07.12.2016 09h00 - 11h00, Sem251 Zwischenpräsentation
14.12.2016 09h00 - 13h00, Sem251 Korrektur
*** WEIHNACHTSFERIEN ***
11.01.2017 09h00 - 11h00, Sem251 Korrektur
18.01.2017 09h00 - 13h00, Sem251 Endpräsentation
01.02.2017 10h00 - 12h00, Inst. 251 Mappenabgabe