Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen und Methoden der Archäometrie, speziell der Archäoseismologie in der Historischen Bauforschung zu beurteilen und anzuwenden. Schadensbilder aufgrund seismischer Ereignisse an Mauerwerken und Gewölben speziell der römischen Antike als Folge von Erdbeben, aber auch konstruktive Prophylaxe als Antwort auf erlebte Beben zu erkennen und zu lesen und deren Ursachen und Folgen kritisch hinterfragen zu können, sind Ziele dieser Lehrveranstraltung.
HISTORISCHE BAUTECHNIKEN im Fokus der ARCHÄOSEISMOLOGIE
HISTORISCHE BAUTECHNIKEN im Fokus der ARCHÄOSEISMOLOGIE
Erdbeben gehören in ihren Folgen wohl zu den verheerendsten Naturkatastrophen, denen der Mensch besonders in den Städten ausgesetzt ist. Die dabei verursachten Bauschäden und der Versuch, diese im Fall zukünftiger seismischer Bewegungen zu mindern, prägen vielerorts das Bild von Architektur und Stadt. Sie sind ausschlaggebend für die Verwendung von Baumaterial und die Wahl von Konstruktionstechniken, Bautypologien und Erschließungssystemen, aber auch für Transformation und funktionierende Resilienz in den Städten.
Diesem Phänomen nachzuspüren, ist Aufgabe der Lehrveranstaltung. Dabei reichen die Methoden von der Mauerwerksanalyse (Ablesen der Mauerwerksstratigraphie und Interpretation der Schadens-/Rissbilder, Untersuchung der Mechanik des Mauerwerks) bis hin zur Archivarbeit.
Die Archäoseismologie betrachtet die Effekte und Ursachen der historischen Erdbeben einerseits aus einer mechanischen Perspektive, kann aber andererseits in der Analyse der Schadensmuster in historischen Gebäuden und im interdisziplinärer Austausch zu Optimierungen in moderner Bautechnik und im Erdbebenschutz beitragen und hilft, zukünftige Richtlinie zum erdbebensicheren Bauen zu definieren: historisch.smart!