Welche vorbereitenden Arbeiten sind notwendig, um verkehrsplanerische und verkehrstechnische Projekte zufriedenstellend vorzubereiten und zu begleiten, und welche Rückgriffe die Sozialwissenschaften sind dazu notwendig. Beispiel 1) Argumentation für Tempo-30-Zonen: Welche Argumente, neben solchen aus verkehrstechnischer Sicht, gibt es dafür aus sozialwissenschaftlicher Sicht? Beispiel 2) Welche Maßnahmen kann man ergreifen, um Akzeptanzproblemen für Tempo-30-Regelungen auf Seiten der Autofahrer und ihren Vertretern vorbauen zu können?
Sozialwissenschaftliche Forschung, Methoden und Perspektiven im Zusammenhang mit Verkehr werden dargestellt, unter Beachtung sowohl der relevanten Theorien als auch der Relevanz für die Praxis. Wichtig für Verkehrstechniker/ Verkehrsplaner sind zwei Aspekte: 1. Die Kriterien für die Zielsetzung von Maßnahmen, und 2. die Frage der Akzeptanz. Ad 1. wird diskutiert, nach welchen menschlichen Bedürfnissen und Motiven verkehrswissenschaftliche Forschung und die darauf aufbauende Praxis auszurichten sind. Dabei darf nicht übersehen werden, dass einige gesellschaftliche Gruppen (z. B. Kinder, Senioren) wenige Möglichkeiten haben, ihre Wünsche in der Öffentlichkeit begreiflich zu machen und zu vertreten: es ist u. a. Aufgabe der Wissenschaft, offenzulegen, ob hier ganz spezielle Interessen zu wenig berücksichtigt werden. Weiters wird die Problematik von Interessensgegensätzen zwischen unterschiedlichen Gruppen ausführlich besprochen, und wie die Erwartungen bezüglich des Ausganges solcher Konflikte sind. Die Inhalte ad 2. sind eng damit verbunden, wie sich die Auswirkungen bestimmter Maßnahmen in Relation zu Wünschen und Bedürfnissen verhalten: mangelnde Akzeptanz ist oft dann gegeben, wenn betroffene Personen empfinden, dass bestimmte Maßnahmen eigene Interessen nicht gut genug berücksichtigen.
Die LVA wird im WS 2012/13 nicht abgehalten.
schriftliche Prüfung
Interesse an der gesellschaftlichen Bedeutung der eigenen Forschungs- und Arbeitsdisziplin