Das professionelle Entwickeln der relativ neuen Systemklasse Mobile Apps auf modernen Tablets und Smart-Phones ist aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht, d.h. bezüglich der professionellen Durchführung eines Projektes, so wie es im modernen Software-Engineering üblich ist, heute noch methodisches Flickwerk. Dies hat unterschiedliche Gründe:
- Schwächen bei den bereitstehenden Frameworks
- Laufender Technologiewechsel durch starke Evolution der Geräte
- Veränderung der Technologie-Landschaft und der Sensoren
- Aufwändige Abstimmung der Themen Performance, Security, Usability, Interface Design, Marketing, Prozessveränderung in Abläufen verbunden mit der breiten Palette an Möglichkeiten
- Probleme der Ressourcen-Schonung für Methoden des Testens für die Technologie
- Aufkommen und Integrationsprobleme in die Themen IoT und M2M
- Mangelnde Verfügbarkeit von erfahrenen (App-)Ingenieuren
- Manglende globale Erfahrung mit dieser neuen Technologie
- Allgemeine Schwächen im Thema End2End-Engineering mit Mobile Apps als Endsystem
Erfahrene Ingenieure von Großprojekten erleben das Development von mobile Apps als unstrukturiertes Basteln mit Stärken in manchen Themen- und Problembereichen, jedoch ohne profunden üblichen Gesamthalt und den Aufbau von Nachhaltigkeit. Oft wünschen sie sich andere Entwickler, ohne zu verstehen, dass die Probleme des Themas bzw. der Basis-Technologie schlicht Probleme der Jugend dieser neuen Disziplin sind. Eine Teiltechnologie wie NFC, ein wesentlicher Bestandteil der LVA für die kommenden 3 Jahre und fester Bestandteil der Umsetzung in der Industrie, ist technologisch aus jenem Teil der Elektro- und Mobilfunk-Technik gewachsen, die wenig Erfahrung mit Interaktions-Design der Kern-Informatik hatte. Das spürt man und solche Flaws müssen in konkreten Projekten dann nachgesteuert werden.
In Summe gilt: Die Umsetzung von Lösungen mit Smart current und future Devices wird für einige Zeit aufwändig und semi-strukturiert bleiben. Die vorliegende LVA nähert sich diesem Thema aus der Sicht des Ingenieurs, Gesamtprojektmanagers und verantwortlichen (App-) Software-Ingenieurs. Keines der Einzelthemen der LVA kann das Gesamtproblem lösen, jedoch kann die Summe der Inhalte, Erfahrungen, Technologien und Vorschläge das mobile App-Development eine Spur professioneller machen. Das ist das Ziel der LVA.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden Vorlesungen zu den folgenden Themen abgehalten:
Didaktisches Vorgehen: Die Lehrveranstaltung gliedert sich in einen Vorlesungs- und einen Übungsteil. In der Vorlesung werden einzelne wichtige Grundlagen des ganzheitlichen Vorgehens für die Entwicklung von mobilen Applikationen sowie dazugehörige Technologieansätze und Methoden vorgestellt und diskutiert. Es ist aufgrund der Komplexität des Themas nicht möglich, alle Fachdetails in einzelnen Vorlesungseinheiten in der (für professionelle Umsetzung) erforderlichen Tiefe darzustellen. Hier verweist die LVA auf vertiefende Literatur. Ziel ist die Sicht auf das Gesamtprojekt zu stärken.
Im Übungsteil sind Gruppenarbeiten zu einer vorgegebenen Themenstellung auszuarbeiten, um die im Vorlesungsteil vermittelten Inhalte in der Praxis angewandt zu vertiefen.
Aufwandsschätzung (ECTS-Breakdown):
- 1h Vorbesprechung
- 12h Vorlesung (=8 x 90 min)
- 40h Durchführung des Übungsteils in Gruppen
- 16h Vorbereitung der Abschlusspräsentation
- 6h Abschlusspräsentation
Summe: 75 Stunden (3 ECTS)
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an teaching@inso.tuwien.ac.at.