Wissenschaftliches Arbeiten ist oft eine Gratwanderung zwischen einer mit Begeisterung verfolgten Idee und der Gefahr Irrtümern, Fehlinterpretationen und Täuschungen zu unterliegen. Die Vorlesung soll an Hand bekannter und einprägsamer technisch- naturwissenschaftlicher Beispiele zeigen, welche "Fallgruben" auf dem Weg der Interpretation und Auswertung an sich korrekter Daten auftreten können. Es sollen Wege gezeigt werden, Fehlermöglichkeiten zu vermeiden. Einfache statistische Methoden und Abschätzungen sollen richtig eingesetzen werden. Teilnehmer sollen angeleitet werden, bereits während der Durchführung von Untersuchungen ein später verwendbares Laborjournal zu führen (Bsp: Nobelpreis Eugene Rochow) und Beobachtungen und Interpretationen kritisch und aufmerksam einzusetzen.
Vermeiden häufig auftretender Fehler zu Beginn einer wissenschaftlichen Untersuchung. Eine klare Problemstellung - die sich durchaus während der Arbeit ändern kann (und oft auch soll). Literatursuche, Interpretation des "kleingeschriebenen" und "nicht-geschriebenen". Einfache statistische Beschreibung von Messdaten, statistische Tests, deren Aussagekraft, aber auch mögliche Fehlinterpretationen sollen vermittelt werden. Lineare und nichtlineare Regressionen und Beispiele für deren scheinbares Versagen (statistisch abhängige und unabhängige Größen). Die " Kunst" des Weglassen unnötiger (dekorativer) Interpretationen und die Reduktion der erhaltenen Ergebnisse und Informationen auf gesichtete Tatsachen.