Kennenlernen verschiedener Meßmethoden zur Untersuchung von Relaxationen. Es soll erkannt werden, wie ein spezielles Phänomen, das in unterschiedlichen Teilgebieten der Festkörperphysik auftritt, mit sehr ähnlichen Methoden behandelt werden kann, obwohl die Ursachen des Phänomens (Relaxation) durchaus sehr verschieden sind.
Eine der großen Einschränkungen für zukünftige technologischer Anwendungen moderner vielversprechender magnetischer und supraleitender Materialien besteht in der zeitlichen Instabilität der für die Anwendung wesentlichen Eigenschaften. Bei der Miniaturisierung von Speichereinheiten treten Beschränkungen auf, da die Izeitliche Stabilität der Magnetisierung umso schlechter wird, je kleiner der magnetisierte Bereich ist. Die Ursache liegt im Wechselspiel magnetischer und thermischer Energie, sowie im Auftreten quantenmechanischer Tunneleffekte. Ebenso ist die Anwendung von Hochtemperatursupraleitern für den verlustfreien Stromtransport beschränkt. Hier ist es das Wechselspiel zwischen Pinningenergie und thermischer Energie, sowie ebenfalls das Auftreten quantemechanischer Tunneleffekte. Die technologisch unerwünschten zeitlichen Änderungen können umgekehrt da zu verwendet werden, die grundlegenden Eigenschaften der Materialien, sowie die Größe und das Wechselspiel der bestimmenden Energieterme zu erfassen. In dieser Spezialvorlesung wird aus der Sicht des Experimentators das Phänomen magnetischer Relaxation behandelt. Dabei werden folgende drei große Themenkreise behandelt: Nachwirkungen in ferromagnetischen Substanzen (Paramagnetismus, Superparamagnetismus, Anisotropie, Blochwand, Hysterese, magnetischer Quantentunnel,...), Relaxationen in Spingläsern (2-Niveau-Systeme, Unordnung, Frustration,...) sowie Relaxationen in Supraleitern (Stabilität des Flußliniengitters,...).
http://www.atp.tuwien.ac.at/institut/ mündlich
keine