Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, ein Ausstellungs- und Eventgebäude für eine internationale Veranstaltung zu entwerfen, welches eine Marke mittels Branding und Experience Design präsentiert, um ein multisensorisches Besuchererlebnis zu kreieren.
Hintergrund
Im Jahr 2025 wird Österreich an der EXPO in Osaka teilnehmen. Das Ausstellungsgebäude soll dabei die Marke "Österreich" in Japan repräsentieren und als Plattform für einen Austausch über wirtschaftliche, wissenschaftliche, kulturelle und soziale Visionen dienen.
Die Geschichte der Weltausstellungen reicht mehr als 170 Jahre zurück. Die allererste Weltausstellung wurde 1851 in London veranstaltet, um die Industrialisierung und neue Technologien zu fördern.
Während Weltausstellungen ursprünglich als internationale Plattform für Produktpräsentationen gedacht waren, hat sich ihre Bedeutung im Laufe der Zeit gewandelt. Heutzutage, da es durch das Internet einfach geworden ist, jederzeit und überall auf der Welt auf Informationen zuzugreifen, haben sich Weltausstellungen eher zu einem Marktplatz für Ideen und Innovationen als für physische Produkte entwickelt.
Einige der ersten Weltausstellungen hatten jedoch auch einen großen kulturellen Einfluss und verbreiteten künstlerische und technologische Konzepte wie ein Lauffeuer. Eine davon war die Weltausstellung in Wien im Jahr 1873, auf der Japan zum ersten Mal nach mehr als 250 Jahren selbst auferlegter Isolation ausstellte. Dieser erste öffentliche Auftritt auf der Weltbühne war sorgfältig vorbereitet und hinterließ bei den Besuchern einen nachhaltigen Eindruck. Das japanische Kunsthandwerk beeindruckte die europäischen Künstler und Architekten zutiefst und führte in ganz Europa zu einer Welle des "Japonismus". Österreich wiederum wurde als Hauptstadt der Musik bekannt und profitiert bis heute von diesem Image.
Die erste Expo in Japan fand 1970 - fast 100 Jahre später - in Osaka statt und verbreitete das architektonische Konzept des "Metabolismus" weltweit. Die kommende Expo in Osaka im Jahr 2025 soll an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen.
Aufgabenstellung
Die Aufgabe ist ein Entwurf für den österreichischen Pavillon auf der EXPO 2025 auf Basis der offiziellen Wettbewerbsvorgaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Das Gesamtthema der EXPO ist "Designing future society for our lives" mit den drei Unterthemen: Saving Lives, Connecting Lives und Empowering Lives. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich mit der Identität und dem Image Österreichs in Japan auseinanderzusetzen und das Potenzial der Architektur als nationales Symbol und Imageträger auszuloten. Das bestehende Thema für den österreichischen Pavillon "Composing the future", das an das Hauptimage Österreichs in Japan als Welthauptstadt der Musik anknüpft, kann genutzt werden, sollte aber auch Kernthemen wie nachhaltiges Bauen, erneuerbare Energie, KI, Life Sciences, zukünftige Mobilität, etc. umfassen.
Die Architektur des Pavillons sollte jedoch nicht nur als Werbeträger fungieren, sondern seine Botschaft sowohl nach außen als auch nach innen (vgl. Robert Venturis Konzepte der "dekorierten Schuppen" und der "Enten"-Architektur) in Form eines "ganzheitlichen Besuchererlebnisses" aufnehmen.
Gestaltung
Weitere Informationen auf den folgenden Webseiten:https://www.expo2025.or.jp/en/ https://www.expoaustria.at/de/ueber-die-expo/ https://www.expoaustria.at/de/ https://www.wko.at/aussenwirtschaft/road-to-expo-2025
Um die Funktion des Pavillons, das Image Österreichs zu fördern, zu unterstützen, wird der Gestaltungsprozess Konzepte des "Nation Branding" und des "Experience Design" berücksichtigen.
Zwecks besserer Beurteilung der räumlichen Erlebnisqualität wird der Entwurf im VR Space der Bibliothek (DAVIS - Data Visualisation Space) [1] entwickelt und präsentiert. Hierfür sind gute Vorkenntnisse im Bereich des 3-dimensionalen Gestaltens, insbesondere 3DS Max erforderlich.
Zur Unterstützung werden zwei Workshops im Rahmen der LVA angeboten, um das technische Know-How für die VR-Umsetzung zu vermitteln.Einschulung: 10.4.-12.4.2024Unterstützung im DAVIS: 10.6.-14.6.2024
Aufgrund der Temporalität der Ausstellung (6 Monate) ist auch die einfache Auf- und Abbaubarkeit und Nachhaltigkeit der Konstruktion ein wichtiger Aspekt des Entwurfes. Dieser Bereich wird gemeinsam mit Prof. Oliver Englhardt (Hochbau und Gebäudeerhaltung und StudentInnen des Bauingenieurwesens erarbeitet.
[1] https://www.tuwien.at/bibliothek/digital-scholarship/davis-data-visualisation-space
Wichtig: Wir akzeptieren nur Teilnehmer, die über gute 3D-CAD- und Visualisierungskenntnisse verfügen, da die Nutzung des Datenvisualisierungsraums ein integraler Bestandteil dieses Kurses ist!
Teamarbeit ist ein Muss (!) mit 2 Teilnehmern pro Gruppe. Der Grund dafür ist die begrenzte Kapazität des 3D-Labors, das nur eine kleinere Anzahl von Projekten erlaubt.
Zeitplan:
07.03.2024, 13:00 Uhr | Einführung
Es besteht absolute Anwesenheitspflicht für alle Teilnehmer!
Studierende, die diesen ersten Termin nicht wahrnehmen, werden vom Kurs abgemeldet.
14.03.2024 - 20.06.2024 Korrekturen
Wöchentliche Meetings: Für einen positiven Abschluss ist die regelmäßige Teilnahme an den Korrekturen erforderlich.
21.03.2024, 13:00 Uhr Konzeptpräsentation (Anwesenheitspflicht!)
Jede Gruppe hat 15-20 Minuten Zeit, um ihr Projekt vorzustellen.
10.04. - 12.04.2024 Verpflichtender VR-Workshop
25.04.2024, 13:00 Uhr Konzeptpräsentation (Anwesenheitspflicht!)
Jede Gruppe hat ca. 15 Minuten Zeit, um ihr Projekt zu präsentieren.
10.06. - 14.06.2024 Verpflichtender VR-Workshop @ DAVIS
27.06.2024, 13:00 Uhr Abschlusspräsentation (Anwesenheitspflicht!)
@DAVIS: Jede Gruppe hat 10 Minuten Zeit, um ihr Projekt zu präsentieren. Bitte bereitet eine digitale Präsentation UND
eine A3-PDF-Mappe mit hoher Auflösung vor.
Beurteilungskriterien:
Entwurfsqualität, funktionale und strukturelle Lösung, Ausstellungsgestaltung und Besuchererlebnis, Qualität des 3D-Modells und Präsentationsqualität.
ACHTUNG:
Es ist notwendig, dass alle Teilnehmer bereits über gute Kenntnisse in 3D-Zeichnen, Design und Visualisierung verfügen, da in den Workshops nur die Übertragung der vorhandenen Daten auf die 3D-Wand gelehrt wird. Teilnehmer mit Kenntnissen in "3ds Max" werden bevorzugt, da diese Software als Vermittler zwischen der eigenen CAD-Software und der Softwareumgebung (COVISE) [2] der 3D-Wand dient.
Nach dem anfänglichen Entwurfsprozess werden wir uns regelmäßig im DAVIS treffen und ihr werdet die Möglichkeit haben, die Entwürfe regelmäßig zu überprüfen. Die Abschlusspräsentation wird ebenfalls in dieser 3D-Umgebung stattfinden. Physische Modelle sind nicht erforderlich.
Teamarbeit in 2er-Gruppen ist obligatorisch.
[2] https://www.hlrs.de/solutions/types-of-computing/visualization/covise