Seit 2009 wurden in Wien 14 Schulstandorte nach dem Wiener Campusmodell umgesetzt, was bedeutet, dass zunächst Kindergarten und Volksschule, später dann auch Mittelschule in einem Gebäude zusammengefasst werden. Ziel dabei war es, den Übergang zwischen den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen weniger abrupt für die Schüler*innen zu gestalten und neue räumliche, organisatorische und pädagogische Möglichkeiten zu schaffen. Die Campus Standorte wurden in Clustern oder Bildungsbereichen (Bibern) organisiert, bei denen sich mehrere Klassen- und/oder Gruppenräume um eine gemeinsame Mitte - einen - Marktplatz anordnen, der als multifunktionale Fläche (Mufu) so einiges leisten muss. Statt im Rahmen der Ganztagsschule in Unterrichts- und Freizeiträume zu unterscheiden, wurden sie als “Bildungsräume” zusammengefasst.
Wir stellen uns nun die Frage, inwiefern die Nutzer*innen der Campus Standorte (das sind vor allem die Schüler*innen und Pädagog*innen, aber auch die Schulleitung, der Schulwart und weiteres Personal) den architektonisch vorgegebenen Raum in ihrem pädagogischen Alltag aneignen. Haben sich die Ansprüche und Bedürfnisse an den Schulraum in den letzten Jahren geändert? Haben sich die Schüler*innen geändert? Haben die Nutzer*innen den Schulraum bereits adaptiert und an ihre Bedürfnisse angepasst? Inwiefern wird auf unterschiedliche Altersgruppen Rücksicht genommen? Wie wird mit Digitalisierung umgegangen? Wie wird ökologisches Bewusstsein anhand des Anschaungsobjekts “Schulhaus” vermittelt? (Bzw. auch das Verständnis von Technik und eigenem Verhalten)
Der Leistungsumfang besteht in der regelmäßigen Teilnahme am Seminar und im Verfassen einer Seminararbeit im Umfang von ca 25.000 Zeichen pro Person. Die Bearbeitung erfolgt in Zweiergruppen; Einzelarbeiten sind in Ausnahmefällen möglich.
Lehrveranstaltungstermine:
Donnerstag, 14.03. ganztags: Exkursion und Input
Donnerstag, 21.03. ganztags: Exkursion und Input
Donnerstag, 11.04. 14:00 bis 17:00 Präsentation der Recherche und Analyse
Donnerstag, 18.04. ganztags: Schulbesuche
Donnerstag, 25.04. ganztags: Schulbesuche
Donnerstag, 02.05. ganztags: Schulbesuche
Donnerstag, 16.05. 14:00 bis 17:00 Präsentation der Ergebnisse
Donnerstag, 23.05. 14:00 bis 17:00 Feedback
Donnerstag, 06.06. kein Präsenztermin, online Upload Texte
Donnerstag, 20.06. 14:00 bis 17:00 Feedback
Donnerstag, 27.06. 14:00 bis 15:00 Abschluss
Um unsere übergeordnete Frage zu beantworten, nämlich wie Schüler*innen und Pädagog*innen den Bildungsraum und die Architektur in ihrem pädagogischen Alltag nutzen, werden wir sie selbst als Expert*innen ihrer Lebenswert fragen, wo die Architektur sie unterstützt und wo Verbesserungspotential liegt.
Im Rahmen von teils ganztägigen Schulbesuchen in Bildungscampus Modellen wie jenem im Sonnwendviertel von PPAG, dem Bildungscampus Attemsgasse von querkraft architekten, dem Bildungscampus Christine Nöstlinger von Klammer*Zeleny oder dem Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt von kub a - Karl und Bremhorst Architekten werden wir unsere Forschungsfragen mit den qualitativen Methoden der Feldforschung beantworten.
Dazu gehören bspw. klassische Leitfaden-Interviews mit Schulleitung, Pädagog*innen und Schüler*innen, Mapping mit Kinderzeichnungen, Teilnehmende Beobachtung im Schulraum, Fotodokumentation (eventuell auch durch die Kinder selber), das Führen eines Forschungstagebuches und viele mehr.
Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)